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Stellungnahme zum Haushalt
2006 der Stadt Wiesloch für die
SPD-Stadtratsfraktion
Verehrte Dame und Herren Verwaltungsvorstände
meine sehr geehrten Damen und Herren
angesichts der immer wieder beschworenen und ja auch
tatsächlich
zutreffenden "öffentlichen Armut" stellt sich die Frage,
welchen
Sinn machen Haushaltsplanberatungen, wenn uns nach Erfüllung
unserer Pflichtaufgaben kein finanzieller Spielraum für
freiwillige Aufgaben mehr bleibt, ja, wenn wir nicht einmal unsere
Pflichtaufgaben einschließlich Schuldentilgung
erfüllen
können.
Ein Blick zurück in das abgelaufene Jahr lässt uns
hoffen und
rechtfertigt unser heutiges Tun. Die RNZ berichte heute, dass 70% der
Befragten mit dem Jahr 2005 zufrieden sind und da das ein
bundesdeutscher Durchschnitt ist, wird in unserer prosperierenden
Gegend die Zufriedenheit noch größer sein. Trotz
aller
Schwierigkeiten haben wir im abgelaufenen Jahr in die Zukunft unserer
Stadt und unserer Region investiert, nicht nur - und das ist wichtig zu
erwähnen - unter Einsatz finanzieller Mittel sondern auch
durch
neue Ideen und die Bereitschaft neue Wege der interkommunalen
Zusammenarbeit zu gehen.
Der Kindergartenneubau Bannholzweg in Altwiesloch, der Neubau von vier
Container-Klassen mit Nebenräumen für das Gymnasium,
die
Fortsetzung der Brandschutzmaßnahmen an den Schulen, die
Sanierung der Beethovenstraße und mit neuen Verfahren auch
der
Uhlandstraße - insbesondere durch Drängen der
SPD-Fraktion -
oder auch die Sanierung der Stadtmauer zeigen, dass auch in Zeiten
knapper Kassen durch die öffentliche Hand investiert werden
muss,
der Spatenstich zur Erschließung in Schatthausens Baugebiet
„Repsäcker" oder die lebhafte Bautätigkeit im Gebiet
Häuseläcker zeigen aber auch, dass es ohne private
Investitionen nicht geht. Wir hätten gerne für die
Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums noch mehr
getan, aber
die von allen Seiten kritisierte mehr als merkwürdige
einseitige
Art der Weitergabe der Bundesmittel an die Schulträger durch
die
Landesregierung verhinderte dies. Die gemeinsame Resolution aller
Gemeinderatsfraktionen brachte unseren Unmut deutlich zum Ausdruck. So
müssen wir uns heute mit einem erheblich reduzierten und
trotzdem
für uns teureren Konzept auseinandersetzen. Und wenn mein
Vorredner von einem Windhundverfahren spricht, dann haben wir neben dem
Bundesliga-Wettskandal auch einen Windhundrennen-Skandal, denn manchen
hatte man den Sieg schon zugesprochen, bevor die anderen
überhaupt
starteten.
Regionalpolitisch bedeutsam war am 25. Juli die Einweihung des
Fußgängerstegs am Bahnhof und die gleichzeitigige
Unterzeichnung des Kooperationsvertrag Wiesloch-Walldorf Die S-Bahn
fährt inzwischen seit zwei Jahren und ist ein wahres
Erfolgsmodell, von der Pünktlichkeit reden Benutzer nur in den
höchsten Tönen, anfängliche
Engpässe im
Platzangebot sind durch weitere Fahrzeugbeschaffungen und fast
durchgegehendem Einsatz von Doppeltraktionen im Rahmen des
Möglichen beseitigt. Noch längere Züge sind
leider
südlich und östlich von Heidelberg wegen der nur auf
Doppeltraktionen ausgelegten Bahnsteiglängen nicht
möglich,
zusätzliche Züge sind wegen der hohen Kosten und der
beschränkten Trassen südlich von Heidelberg ebenfalls
nur
schwierig einzusetzen. Der zusätzliche Entlastungszug ab
Montag
früh zeigt den guten Willen der Verantwortlichen.
Die Vielzahl der Bebauungspläne, mit denen sich der
Gemeinderat im ablaufenden Jahr beschäftigt hat, zeigt, dass
entgegen vielen Unkenrufen nach wir vor in Wiesloch gebaut werden kann
und gebaut wird, ich nenne nur: Vorhabenbezogener Bebauungsplan
"Äußere Rohrlach II" in
Wiesloch-Frauenweiler,
Änderung Bebauungsplan "Sauberg" in Wiesloch-Baiertal,
Vorhabenbezogener Bebauungsplan "Neubau Pflegeheim Altwiesloch",
vorhabenbezogener Bebauungsplan "Hohenhardter Hof",
Bebauungsplan
"Ortskern Schatthausen"; wo wir nicht nur den Bebauungsplan sondern wie
prophezeit auch gleich erste Ausnahmen von der
Veränderungssperre
beschlossen haben, vorhabenbezogener Bebauungsplan
"Zeisigweg/Kleinfeldstraße" in Wiesloch Frauenweiler, wo wir
ein
allgemeines Wohngebiet beschlossen haben, das nach
ursprünglicher
Ansicht der Verwaltung dort keinesfalls möglich war,
Bebauungsplan
"Störchelberg", wo wir hoffen, dass nach den vielen
Änderungen sich endlich Zufriedenheit breit macht und
Bebauungsplan "Bahnhofstraße/Güterstraße",
wo es nach
den Wirren des Kommunalwahlkampfes erst eines zweiten Anlaufs bedurfte.
Langjähriges Mahnen und Fordern seitens der SPD-Fraktion ging
auch
dem im ablaufenden Jahr erfolgten Grundsatzbeschluss zur
Gesamtmaßnahme Hochwasserschutz im Bereich Wiesloch und
Dielheim
und zur Lage der einzelnen Rückhaltebecken voraus. Die
Übertragung der Aufgabe auf den früheren
Abwasserzweckverband
war eine erster richtiger Schritt, der Grundsatzbeschluss ein zweiter,
die Umsetzung sollte so zügig wie möglich erfolgen
auch wenn
wir alle hoffen, dass die Investitionen ihre Sinnhaftigkeit nie werden
beweisen müssen. Wenn auch nicht auf den ersten Blick
erkennbar,
hängt das Thema Energie, Energieeinsparung direkt damit
zusammen,
müssen wir doch die Größe der
Rückhaltebecken
inzwischen den Folgen des Klimawandels anpassen. So verdient die
Vorstellung des Energieberichtes der Stadt Wiesloch hier ebenso
Erwähnung wie die Ausschreibung eines
Energieliefercontractings
für die Nahwärmeversorgung Gerbersruhschule,
Musikschule,
staatliche Gebäude in diesem Bereich.
Der positive Teil unseres Rückblicks, der in vielem auch ein
dem
Anlass Haushaltsplanberatung angemessener Ausblick ist, da viele
angesprochene Projekte im Jahr 2006 fortgesetzt werden müssen,
wäre unvollständig würde ich nicht auch die
von der
SPD-Fraktion eingebrachten und auf Zustimmung gestoßenen
Anträge nennen:
"Runder Tisch" der städtischen Behindertenbeauftragten;
Antrag der SPD-Fraktion vom 27.09.2005
Behinderten-WC in der Innenstadt;
Antrag der SPD-Fraktion vom 19.07.2005
Barrierefreier Internet-Auftritt der Stadt Wiesloch
Antrag der SPD-Fraktion vom 21.06.2005
Nachdem ich eben vom positiven Teil unseres Rückblicks
gesprochen
habe, muss es auch einen negativen geben, auf den ich jetzt zu sprechen
komme, zusammen mit den Forderungen, die sich daraus für den
Haushalt ergeben. Es geht um den Umgang der Verwaltung mit den
Projekten / Leistungsindikatoren / Leistungsziele. Ich hatte
anlässlich der Haushaltsplanberatungen vor einem Jahr schon
einmal
darauf hingewiesen, dass Leistungsindikatoren wie Anzahl der
Rotlichtverstöße, Anzahl der erteilten Platzverweise
oder
Anzahl der Bereitstellungen der Aussegnungshalle grob
missverständlich sind, und es wurde Abhilfe versprochen.
Nichts
ist passiert, die Seiten wurden unverändert
übernommen,
dafür haben wir jetzt zusätzlich einen weiteren
Leistungsindikator nämlich „Zahl der Unfälle".
Das unveränderte Übernehmen von Seiten ist Ausdruck
des
eigentlichen Problems, extrem sehen wir das bei den Seiten 113 und 127,
bei denen nicht einmal das Datum von Veranstaltungen geändert
wurde, nur die Seitenzahl. Ist den Budgetverantwortlichen und dem
Verwaltungsvorstand eigentlich bewusst, was sie mit der
alljährlichen Wiederaufnahme von Projekten, die auf eine
Erledigung warten, signalisieren? Doch nur, dass sich in dieser Sache
nichts getan hat. Oder wie lange, will der Fachbereich 6 das zum
14.12.2003 eingeführte Stadtbussystem noch analysieren?
Die SPD-Fraktion war immer ein überzeugter Verfechter des
neuen
Steuerungsmodells, nach mehr als fünf Jahren ist aber eine
kritische Überprüfung des von uns immer noch
unterstützten Modells angesagt. Die weitgehend identische
Übernahme der Vorjahresseiten, und es komme niemand mit dem
Einwand, mache Aufgaben sind eben Daueraufgaben, das ist uns bekannt,
die weitgehend identische Übernahme der Vorjahresseiten des
Haushaltsplans ist für uns Ausdruck der Tatsache, dass die
Erstellung der Projekte, Leistungsindikatoren und Leistungsziele
Routine geworden ist - schlechte Routine.
In der Vorbereitung des neuen Steuerungsmodells haben wir uns intensiv
mit Qualitätskontrolle auseinandergesetzt, u.a. hat uns HDM
ihr
Modell der Balanced Score Card vorgestellt. Die SPD-Fraktion ist der
Überzeugung, dass hier angesetzt werden muss. Es
genügt eben
nicht, als Leistungsindikator „Zufriedenheit der Kunden/Nutzer"
anzugeben, ohne diese jemals zu ermitteln. So werden in anderen
Städten ausgewählte Kundinnen und Kunden des
Stadtbüros
durch ein persönliches Anschreiben angesprochen und
hinsichtlich
Ihrer Zufriedenheit befragt. Wer bildet die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter weiter, damit diese nicht in bürokratischer
Routine
erstarren. Die damalige Antwort des Leiters des Fachbereichs 6 auf
meine Anregung, ein Merkblatt zu erstellen, auf dem
abschließend
aufgeführt ist, welche Unterlagen beigebracht werden
müssen,
um einen Car-Port erstellen zu dürfen, das ginge
nicht, das
sei zu kompliziert, unterstreicht was wir wollen. Es muss, um nochmals
konkret auf diesen Fall einzugehen, möglich sein,
ein
Merkblatt zu erstellen, auf dem abschließend
aufgeführt ist
unter welchen Voraussetzungen bei Beibringung welcher Unterlagen ein
Car-Port erstellt werden darf. In anderen Gemeinden
funktioniert
dies auch, unter dem Stichwort garantierte-wirkung kann man das im
Internet nachlesen. Entbürokratisierung ist auch hier angesagt.
Wenn sich anlässlich einer Strom- und Gasanmeldung, wie
angeboten
aus einer Hand im Bürgerbüro, herausstellt, dass
trotz
Stromanmeldung beim Bürgerbüropartner HVV eine An-
und
sofortige Wiederabmeldung bei EnBW als Netzbetreiber erforderlich ist,
dann darf die Reaktion der Mitarbeiter nicht darin bestehen zu
erklären, „Wir werden zukünftigen Antragsstellern
mitteilen,
dass sie sich auch bei EnBW an- und wieder abmelden müssen",
sondern nach unserem Verständnis des neuen Steuerungsmodells
sollte der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin die Initiative
entwickeln, die Abläufe im Bürgerbüro so zu
gestalten,
dass diese unsinnige An- und Abmeldung mit den anderen
Vorgängen
im Bürgerbüro erledigt wird.
In diesem Zusammenhang beantragen wir die Aufnahme eines Projekts:
Organisatorische Maßnahmen zur Einrichtung eines
Vereinsbüros. Organisatorische Maßnahmen deshalb,
weil wir
keine neue Stelle und keinen neuen Raum wünschen,
Vereinsbüro
deshalb, weil wir mit dem Bürgerbüro und dem
Gewerbebüro
gute Erfahrungen gemacht haben, wobei wir die Zusammenfassung
Bürgerbüro und Gewerbeförderung geradezu als
erfolgreiches Modell für die Art der Organisation des
Vereinsbüros ansehen. Auch hier sollte unter dem Motto
„Bürokratieabbau" ein Ansprechpartner bzw. wir denken an eine
Ansprechpartnerin, vorhanden sein, bei der Vereine bei ihren
Aktivitäten die notwendigen Hilfen und ggf. Genehmigungen und
Dienstleistungen aus einer Hand erhalten können.
ÖPNV wird ja eher knapp in unseren Projekten behandelt, gerade
mal
fünf Unterpunkte auf einer Seite und immerhin ist die
Vorjahresseite nur fast übernommen worden. Die Vorbereitung
des
Fahrplans zur Umstellung auf den neuen HSB-Fahrplan (evt. Ringlinie
30/41) ist aufgenommen worden, was immer das bedeuten mag „Fahrplan zur
Umstellung auf den neuen HSB-Fahrplan". Schade nur und Ausdruck dessen
was ich gerade ausgeführt habe, dass die
umsteigefahrgastfeindliche Verlegung der Bushaltestelle in Leimen in
Wiesloch nicht registriert und darauf nicht reagiert wurde.
ÖPNV kommt in unserem Haushalt, wie gesagt, nur knapp vor.
Leistungsziele wie Steigerung der Fahrgastzahlen, Steigerung der
Zufriedenheit der Benutzer, Erhöhung des Anteils des
ÖPNV am
Gesamtverkehr sucht man vergebens. Die Verwaltung mag nun einwenden,
das würde beim Zweckverband erledigt, aber da hören
wir ja
leider, dass der überwiegende Teil der Arbeitskraft
zukünftig
von Verwaltungstätigkeiten beansprucht wird und deshalb der
bisherige Mobilitätsmanager durch eine
Geschäftsstellenleiterin ersetzt wird.
Ein weiteres Beispiel: In der Sitzung des Gemeinderats vom Mittwoch,
dem 20. Juli 2005 informierte Frau Gärtner, dass
laut
Regierungspräsidium in die Polizeiliche Umweltschutzverordnung
keine Regelung zu überhängendem Bewuchs aufgenommen
werden
soll, da dies bereits in der STVO geregelt sei und dass Vollzugsdienst
und Polizei zwei Wochen lang den Verkehr der Alten Roter
Straße
kontrolliert haben und über 150 Verwarnungen ausgesprochen
wurden.
Die Autos seien relativ schnell gefahren, und viele sogar entgegen der
Einbahnstraße. Nun frage ich, was ist zwischenzeitlich
geschehen,
um unser Leistungsziel Seite 81 „Gewährleistung der
Verkehrssicherheit" zu erfüllen - oder wo stand in einem
Budgetbericht, dieses Leistungsziel können wir nicht
erfüllen. Das ist keine Marginalie. Noch im vergangenen
Jahrhundert hatte es eine Untersuchung über subjektive
Problemlagen und Kriminalitätsfurcht in Wiesloch gegeben, nach
der
in der Rangordnung der Problembereiche aus Befragtensicht
undiszipliniert fahrende Autofahrer und falsch oder behindernd parkende
an erster Stelle stehen und erst dahinter die allgemeine
Kriminalität rangiert. Wie wurde das Leistungsziel
„Beseitigung
von Störungen der öffentlichen Sicherheit und
Ordnung",
erfüllt, wenn in einem Fall überhängender
Zweige ausser
einer mail am 21.9.05
aufgrund
Ihrer Mitteilung haben wir
den/die betroffene/n Eigentümer/in am 07.07.05 aufgefordert,
den
Bewuchs zurückzuschneiden. Da dies bei einer Nachkontrolle am
15.07.05 noch nicht erfolgt war, erging ein Erinnerungsschreiben am
18.07.05.
„Der
Vollzugsdienst ist informiert und
wird nochmalige Nachkontrollen durchführen."
bis heute nichts geschehen ist
Und ein letztes Beispiel: Auf Antrag der SPD-Fraktion wurde im Haushalt
2005 ein Leistungsziel „negativer Saldo bei der
Verkehrszeichenaufstellung" aufgenommen. Nun lesen wir im 2006 Entwurf
„Anzahl der ausgetauschten bzw. abgebauten Verkehrszeichen" als
Leistungsindikator. Das kann man mit gutem Willen in unserem Sinn
interpretieren, aber wo ist der Saldo für 2005?
Zusammengefasst: Mehr als fünf Jahre nach Einführung
der
neuen Steuerungsmodells und des neuen Haushaltswesens muss es auf den
Prüfstand. Die grundsätzliche erwünschte
Aufgabenteilung: strategisches Fragen entscheidet der Gemeinderat, das
operative Geschäft macht die Verwaltung funktioniert nur, wenn
das
operative Geschäft wie in den Projekten und Leistungszielen
vorgegeben gemacht wird. Dass dem nicht immer so ist, habe ich
aufgezeigt. Die bloße Nennung von Leistungszielen und
Leistungsindikatoren bleibt hohle Phrase, wenn keine Selbst- oder
Fremdevaluierung erfolgt. Formulierungen wie Zahl der...,
Erhöhung
der..., Steigerung der.., Zufriedenheit der...
müssen
konkret formuliert und überprüft werden, etwa im
Sinne von
Zielvereinbarungen. Also Steigerung der Besucherzahlen auf 350, Abbau
der Zahl der Verkehrszeichen von 10000 auf 9000. Wir werden in der
anschließenden Einzeldiskussion darauf zurückkommen,
entweder in dem wir in jedem Einzelfall nach konkreten Vergleichszahlen
fragen oder indem die Fachbereiche uns von sich aus entsprechende
Vorschläge machen - das würde das Verfahren
abkürzen.
Nach wie vor ist ein Versprechen, das uns mit Einführung der
doppischen Haushaltsführung gegeben wurde, nicht
eingelöst,
eine Kostenstellen- oder Kostenträgerrechnung, die uns die
Kosten
unserer Produkte aufzeigt. Dass das nur mit sehr hohen Kosten zu machen
sei, hatte uns seinerzeit niemand gesagt, aber dass es ein
unbestreitbarer Vorteil des doppischen Verfahrens sei. Nicht nur bei
Pässen und Bescheinigungen sondern insbesondere auch bei den
zahlreichen Führern und Informationen, die die Verwaltung
herausgibt, wäre eine solche Information hilfreich und
würde
klären, ob unsere Verwaltung oder Fremdfirmen das
günstiger
machen. Dann könnten wir uns auch mehr mit dem
Leistungsindikator
„Erträgliche Reduzierung der Personalstellen" anfreunden. Wir
halten an unserer Position fest: „zunächst sind Aufgaben zu
definieren, die wegfallen sollen, dann kann man den Personalbestand an
die reduzierten Aufgaben anpassen".
Das gilt ausdrücklich auch für die Beigeordneten. Der
Beschluss zur Reduzierung der Zahl war nur halbherzig. Welche Aufgaben
bleiben noch, wenn das operative Geschäft von den
Fachbereichsleiterinnen und - leitern, das strategische vom Gemeinderat
gemacht wird. Es ist bezeichnend, das weder Frau Hänsch noch
Herr
Leuthe ein eigenes Budget haben, sondern bei der Umsetzung ihrer
Vorstellungen auf Mittel der Fachbereiche angewiesen sind.
Wir fragen auch den Fachbereichsleiter 1 was getan wurde, um den Grad
der Zielerfüllung des Leistungsziels „Zufriedenheit der
Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen" zu bestimmen, was dabei herauskam und ob
sich dieses Leistungsziel nur auf den Fachbereich 1 oder auf alle
Fachbereiche bezieht, dies vor dem Hintergrund der sich in einzelnen
Fachbereichen doch häufenden Mitarbeiterumsetzungen.
Wir danken abschließend allen, die im vergangen Jahr haupt-
oder
ehrenamtlich für die Stadt gearbeitet haben. Wir danken allen
Fraktionen für die gute und von gegenseitigen Respekt
getragene
Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und wünschen uns allen dies
auch in der vor uns liegenden Zeit.